Jedem fünften Deutschen droht im Alter Armut. Gerade diejenigen, die in niedrig bezahlten Bereichen arbeiten, werden das Nachsehen haben. Ob Krankenpfleger oder Friseure, ob Reinigungskräfte oder eben: Bäckergesellen.
Als sich Bäcker Günther D. für seinen Beruf entschied, war die Rente noch weit weg. Doch je näher der Zeitpunkt rückt, desto deutlicher wird: Am Ende seines Berufslebens bleiben Günther D. etwas mehr als 1100 Euro Rente. Davon wird er seine jetzige Wohnung nur schwer bezahlen können: „Ich komm‘ jetzt gut klar, mit dem Geld, was ich verdiene, kann mir das leisten, was ich möchte. Nur wenn ich in Rente gehe, dann fehlt mir einiges, und dann kann ich den Lebensstandard nicht halten, das geht nicht“, sagt der 62-Jährige.
Auch Mandy L. droht im Alter Armut: Die Ergotherapeutin aus Dresden ist alleinerziehend, privat vorsorgen kann sie mit ihrem Einkommen kaum. Gerade einmal 955 Euro gesetzliche Rente prognostiziert ihr die Deutsche Rentenversicherung aktuell – wie viel das in 30 Jahren, wenn Mandy L. in Rente geht, noch wert sein wird, lässt sich heute schwer beziffern.
Bis 2025 soll das Rentenniveau stabil bleiben – darauf hat sich die Politik verständigt. Und danach? „Ich persönlich glaube nicht an das Rentensystem, ich glaube nicht daran, dass ich irgendwann eine Rente beziehen werde, mit der ich auch gut leben kann“, sagt Steffi Burkhart, Buchautorin und selbst ernanntes Sprachrohr der „Generation Y“ – also derjenigen, die heute 20 bis 35 Jahre alt sind und mit Sorge in ihre Zukunft schauen.
Die selbstständige Floristin Kristina H. wird kaum etwas aus der gesetzlichen Rente bekommen, deshalb sorgt sie privat für ihr Alter vor und setzt dabei vor allem auf ihr Blumengeschäft, das sie später einmal verpachten möchte. Aber wird das im ländlichen Hückelhoven wirklich eine Zukunft haben? „Das ist schon ein komisches Gefühl“, sagt H. „Ich nehme das mit, und ich schlaf‘ auch nachts schlecht, weil das einen einfach beschäftigt.“
Die „ZDF.reportage“ begleitet drei zukünftige Rentner durch ihren stressigen Berufsalltag: Wie groß ist ihre Angst vor dem Alter? Was können sie heute schon für später zurücklegen? Und was gönnen sie sich heute, auf das sie in Zukunft wohl verzichten müssen?
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