Lange war sie Dorfzentrum, Viertel-Treffpunkt, Nachbarschafts- und manchmal auch Partnerbörse: Die klassische Kneipe, doch sie stirbt vielerorts aus. Sie steht leer, wird ersetzt durch eine Cocktailbar oder ein Corona-Testzentrum. Auf ein Glas an den verbliebenen Theken in NRW.
Wenige Orte stehen so für Geselligkeit, wie die klassische Kneipe: Hier wird diskutiert, politisiert, gelacht und getrunken, Fußball geschaut und so manche Bekanntschaft gemacht. Und gerade deshalb hat die Pandemie hier einen besonderen Einschnitt gebracht – die Angst vor Nähe versaut(e) den Gang zur Theke. Heute trifft man sich mit Kiosk-Bier zum Spaziergang, lernt Menschen über Online-Kontaktbörsen kennen, oder bleibt zum Biertrinken einfach gemütlich mit der TV-Serie auf dem Sofa sitzen. Die Kneipen schlittern derweil von einer Krise in die nächste: Steigende Preise machen den Betrieb für Wirte kaum noch rentabel – und lassen auch Stammgäste ihr Bier zuhause trinken. Dok 5 trifft aber auch Nachwuchswirte, die in der Krise den Neustart gewagt und Dorfbewohner, die die örtliche Kneipe einfach selbst übernommen haben.